Für Betroffene

Wir helfen Ihnen bei den nächsten Schritten zurück in ein normales Leben.

Zielgruppe

Menschen, die Unterstützung beim Umgang mit den Folgen von traumatischen Erlebnissen möchten:

  • Schlafproblemen
  • Überflutung
  • Alpträumen
  • Flashbacks
  • Überlastung
  • Ängsten & Panikattacken
  • Psychosomatischen Schmerzen
  • Traumatischer Trauer
  • Dissoziation

Wir helfen Ihnen bei den nächsten Schritten zurück ins Leben.
Unser umfangreiches Therapiekonzept hat in den letzten zehn Jahren dazu beigetragen, das Leben von 1153 Patient:innen nachhaltig zu verbessern.

Unser Angebot

Therapeutisches Konzept:

  1. Zu Beginn stehen Psychoedukation und Stabilisierung im Vordergrund. In der Offenen Stabilisierungsgruppe (OST) erleben Sie die positive Wirkung von Körper- und Mentalübungen.
  2. Die kontinuierliche, fixe Gruppe kann eineinhalb bis drei Jahre dauern. Mit Fortschreiten der Kompetenzen der Teilnehmer:innen wird zunehmend prozesshaft gearbeitet und die Interaktion in der Gruppe strukturiert gefördert. Sie üben neue Interaktions- und Handlungsmuster in der Gruppe und üben sich in Selbstfürsorge. Wir unterstützen Sie dabei, Schritte zu mehr Lebensfreude und Selbstwirksamkeit zu setzen. Begleitend können Sie im Krisenfall Einzelgespräche wahrnehmen.
  3. Danach können Sie die Weiterführende Stabilisierungsgruppe (WEST) besuchen.

Versicherte der Österreichischen Gesundheitskasse und der KFA können kostenfrei teilnehmen. Auch Betroffene, die keine Einzeltherapie mehr bewilligt bekommen, können mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Gruppentherapie teilnehmen.

Zusatzangebote "Gruppen+"

Als Ergänzung bieten wir spendenfinanzierte „Gruppen+“ zu folgenden Themen an:

  • Ernährung
  • Kreativität & Stricken
  • Singen
  • Theater
  • Tanz
  • Wandern
  • Yoga
  • Kinesiologie

Ablauf der Traumatherapie

1

Informationstermin

Zum Informationstermin bitten wir, e-card, sowie psychologische Befunde und Berichte von stationären Reha-Aufenthalten (innerhalb der letzten 3 Jahre) mitzubringen. Beim Informationstermin stellen wir unser Konzept der Gruppentherapie vor.

2

Klinische Diagnostik

Wenn keine Vorbefunde vorliegen, vereinbaren wir einen Termin für die traumaspezifische klinisch-psychologische Diagnostik mit einer unserer klinischen Psycholog:innen. Die Kosten für die Diagnostik trägt die Krankenkasse. Der klinisch-psychologische Befund ist die Entscheidungsgrundlage für eine Aufnahme.

3

Erstgespräch

Gemeinsam mit dem/der Betroffenen füllen wir den Antrag an die Krankenkasse aus. Wir überlegen, an welchen Gruppen der/die Betroffene teilnimmt.

4

Offene Stabilisierungsgruppe (OST)

Der/Die Betroffene erlebt die positiven Wirkungen der Offenen Stabilisierungsgruppe und lernt praktische Skills und Techniken zur Stabilisierung.
Wir überlegen gemeinsam, wann ein Einstieg in eine kontinuierliche Therapiegruppe hilfreich und sinnvoll ist. Der Zeitpunkt hängt auch von der Verfügbarkeit eines Platzes, sowie der Eignung ab.

5

Kontinuierliche Therapiegruppe

Die Gruppen von max. 10 Betroffenen werden von jeweils zwei Trauma-Psychotherapeut:innen geleitet. Gruppen dauern 90 Minuten und finden wöchentlich statt.

Die wichtigste Gruppenregel: über traumatisierende Erfahrungen wird nicht gesprochen. Dies wird von Betroffenen als entlastend erlebt und hebt die Motivation, an der Gruppentherapie teilzunehmen.

Im Krisenfall können Einzelgespräche wahrgenommen werden.

In der Gruppentherapie arbeiten wir u.a. mit körperorientierten Methoden des Somatic Experiencing und Vorgehensweisen der tiefenpsychologisch-psychodynamischen imaginativen Traumatherapie (PITT).

Die Psychotherapie ist kassenfinanziert (ÖGK, KFA) und kann eineinhalb bis drei Jahre dauern.

Das begleitende Zusatzangebot (Ernährung, Kreativität, Singen, Theater, Tanz, Wandern, Yoga) ist spendenfinanziert.

6

Weiterführende Stabilisierungsgruppe (WEST)

Damit der Übergang leichter gelingt, bieten wir nach drei Jahren Traumatherapie in der kontinuierlichen Gruppe eine weiterführende Stabilisierungsgruppe an. Dieses Angebot können Sie bei Bedarf nützen, um weiterhin mehr Zufriedenheit, Selbständigkeit und Selbstwirksamkeit in Ihrem Leben umzusetzen.

Sobald Sie in unser Programm aufgenommen werden, sind in einer akuten Krise ergänzende Einzelgespräche möglich. Im Lauf der Therapie sind in größeren Abständen auch Reflexionsgespräche geplant. Ein paralleler Besuch kassenfinanzierter Einzel- und Gruppentherapie ist nicht möglich.

Häufige Fragen

In der Psychotherapie wird Trauma als Wechselwirkung zwischen überwältigenden Erlebnissen und den individuellen Bewältigungsversuchen beschrieben. Wenn die menschlichen Bewältigungsmöglichkeiten und Fähigkeiten nicht ausreichen, um mit einem Ereignis fertig zu werden, kann es traumatisierend sein. Das ist oft der Fall bei Gewaltausübung, Naturkatastrophen, Krieg, Flucht, Folter, Unfällen, sexualisierter Gewalt und Vernachlässigung im Kindesalter. Entscheidend sind dabei nicht die Ereignisse selbst, sondern die Auswirkungen der schweren Erfahrung auf den Menschen.

Die Symptome der posttraumatischen Belastung führen sehr häufig zu erhöhter Schreckhaftigkeit, Nervosität, sowie Rückzugstendenzen. Der Bewegungsradius der Menschen wird immer kleiner, das Selbstwertgefühl ist gering. Gedanken wie, „ich bin schuld, ich hab’s nicht anders verdient“, „immer passiert mir etwas Schlimmes“ oder ganz generell „ich verdiene es nicht, glücklich sein“ prägen das Selbstbild.

Im Rahmen der klinischen Diagnostik und des Erstgesprächs klären wir, ob eine Gruppentherapie für Sie im Moment die geeignete Behandlungsmethode ist. Traumatherapie in der stabilen Gruppe hat sich als nachhaltige Intervention bewährt. Der Anteil von Betroffenen, die nach 9 Monaten Gruppentherapie noch mit einer posttraumatischen Belastungsstörung diagnostiziert werden, sinkt signifikant um 15%. Unsere Betroffenen  berichten schon nach einigen Wochen offener Stabilisierungsgruppe, dass es Ihnen deutlich besser geht und sie lernen, sich im Alltag selbst zu stabilisieren.

Die völlige Hilflosigkeit, das Ausgeliefertsein und die schutzlose Preisgabe während traumatischer Ereignisse bedingen oft eine tiefe Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses. Die Folgen von Trauma für Körper, Geist und Seele können schwerwiegend sein. Betroffene finden es schwer, außer Haus zu gehen. Einer Arbeit nachzugehen ist unmöglich. Die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist zu stressbeladen. Körperlich kommt es zu plötzlichen Gefühlsausbrüchen, Dissoziation oder einem Zustand des emotionslosen Funktionierens. Dies wird begleitet von starken Muskelverspannungen, Kopf- und Magenschmerzen, diffusen Bauchbeschwerden, Kreislaufstörungen, für die es keinen medizinischen Grund gibt. Kurz: der Alltag ist kaum mehr bewältigbar. Grund dafür ist, dass die Welt nach einem Trauma als ein bedrohlicher und unsicherer Ort erlebt wird, selbst dann, wenn objektiv Sicherheit vorherrscht.

Die Traumatherapie zielt in erster Linie darauf ab, sich mit wirksamen Übungen beruhigen und stabilisieren zu lernen. Ein erhöhtes Verständnis über die Verarbeitungsweisen des Gehirns hilft, erste Schritte in Richtung Wiedererlangung der seelischen Gesundheit zu setzen. Die Symptome und Zustände werden als effektive Überlebensmechanismen begriffen. Weniger hilfreiche Gedanken, unangenehme Gefühle und schmerzhafte körperliche Symptome werden bewusst gemacht und gelöst.  Traumatherapie nutzt dabei Methoden, die das Nervensystem beruhigen und neue Verarbeitungsmöglichkeiten anregen. Ein Trauma ist verarbeitet, wenn wir uns ohne überwältigende Gefühle und körperlich ruhig an alle Ereignisse erinnern können.

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Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir das geeignete Angebot für Sie.